Apostelkirche

Die älteste nachweisbare Urkunde sagt aus, dass die romanische Chorturmkirche im Jahre 1217 bereits gestanden haben soll, nachdem der Grundherr Ritter von Krolewitz der entstehenden christlichen Gemeinde ein Grundstück zum Bau der Kirche überlassen hatte. Seit dem Jahre 1327 wurden die Predigten in deutscher Sprache gehalten. Von 1406 bis etwa 1517 (Beginn der Reformation) bestand überdies eine Hofkapelle, die Kirchengemeinde galt zu dieser Zeit als äußerst stiftungsgebend, da Großzschocher eines der größten Dörfer im Umland war. 1450 wurde die romanische Apsis durch ein einjochiges Chorhaupt in Form eines auf drei Seiten geschlossenen Sechsecks erweitert, 1516 wurden für Chor und Chorhaupt eigene Netzgewölbe errichtet. 1592 brannten das Pfarrhaus und 22 angrenzende Höfe, wobei auch viele Kirchenschriften vernichtet wurden.

Der Dreißigjährige Krieg brachte der Kirchgemeinde eine von Leiden geprägte Zeit ein, Pfarrhaus und Schule wurden zerstört. Im Jahre 1650 erhielt die Kirche eine Uhr mit Stundenschlag. 1679 wurde eine Orgel, 1694 ein Giebelkreuz, 1696 schließlich ein neuer Altar, eine Kanzel und ein Taufständer eingebaut. Dem folgte 1703/04 die Patronatsloge. Im Jahre 1713/14 wurde das Langhaus erweitert. Das heutige Pfarrhaus existiert wahrscheinlich seit 1732.

Bis zum Friedensschluss im Jahre 1763 brachte der Siebenjährige Krieg erneut Elend über die Gemeinde. Aufgrund der schleichenden Nichtfunktionalität der ursprünglichen Orgel von 1679 wurde 1787 eine neue eingebaut. Die am 18. Oktober 1813 durch das Dach der Kirche geschlagene Kanonenkugel wurde im Bereich der Pfarrhaustür eingemauert.

In den Jahren 1851 und 1878 wurde die Kirche grundlegend erneuert. 1890 wurde die Friedhofskapelle errichtet.

Ein weiterer Umbau erfolgte 1907/08, den der Erste Weltkrieg aber zu großen Teilen wieder zunichtemachte. Heute erinnert ein Gedenkstein an der Nordseite der Kirche an die Wiederherstellung von Gebäuden und Kirchengemeinde.

Mit dem neobarocken Umbau der Westfassade der Kirche und der Platzierung der beiden Sitzfiguren Petrus und Paulus von Johannes Hartmann erhielt die Kirche 1926 den Namen „Apostelkirche“.

Mit dem Jahr 1950 lebte der bis heute erscheinende Gemeindebrief wieder auf.

Die Apostelkirche beherbergt Elemente der Romanik, des Barocks, der Gotik und Spätrenaissance sowie des Neobarocks und Jugendstils.

Das Gotteshaus gehört seit 1544 der evangelisch-lutherischen Konfession an.

Quelle: Wikipedia