Versöhnungskirche
Die evangelische Versöhnungskirche wurde von dem Architekten Hans Heinrich Grotjahn von 1930 bis 1932 in Leipzig-Gohlis, an der Ecke Franz-Mehring-Straße zum Viertelsweg, in der Nähe der Krochsiedlung, im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut.
Die Kirche wurde bereits nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in dem schnell wachsenden neuen Wohngebiet geplant. Die Kirchengemeinde Gohlis-Nord erhielt 1920 den Namen Versöhnungsgemeinde, und ihr Vorstand setzte sich langfristig für den Bau eines eigenen Gotteshauses ein. Ende der 1920er-Jahre wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt, an dem sich 73 Leipziger Architekten beteiligten. Die Jury entschied sich für den Entwurf von Grotjahn. Die Grundsteinlegung konnte 1930 vorgenommen werden, und bereits am 6. März 1932 wurde die Kirche zusammen mit den Glocken und der Orgel geweiht. Das neue Versöhnungskirche genannte Gotteshaus in Neu-Gohlis gilt als wichtiges Baudenkmal der klassischen Moderne, seine Fassade ist ganz in weiß gehalten. Die sachlich funktionelle Form, der markante 43 Meter hohe Turm mit vertikal verlaufenden Fensterbändern sowie das in Kreuzform gestaltete Fenster im Eingangsbereich führten bei den damaligen nationalsozialistischen Machthabern zu Angriffen gegen den Kirchenvorstand wegen vorgeblich entarteter Kunst. Diese Kritik bezog sich auch auf die von den Künstlern Max Alfred Brumme, „Odo“ Tattenpach (Hannes Schulz-Tattenpach) und Curt Metze erstellte Innenausstattung.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Bauwerk stark beschädigt. Es konnte nach 1945 jedoch in gemeinsamer Anstrengung der Kirchengemeinde und der neuen deutschen Stadtverwaltung wieder repariert und für die kirchliche Nutzung erhalten werden. Nach der Wende, im Jahr 1993 begann eine umfassende, denkmalgerechte Sanierung und Restaurierung unter Verantwortung der Firma Kraus und Krisenbaum. Im Jahr 2008 wurden bei Innenarbeiten auch die Originalfarben aus der ersten Bauzeit freigelegt.
(Quelle: Wikipedia)